Dekubitus, auch „Wundliegegeschwür“ oder „Druckgeschwür“ genannt, wird durch äußere, meist längerfristige Druckeinwirkung auf Haut und Unterhautgewebe verursacht. Dabei kommt es durch die druckbedingte Unterversorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen zu einer Absenkung des Sauerstoffgehalts und einer Ansammlung von giftigen Stoffwechselprodukten. Die Folge kann das Absterben des betroffenen Gewebes, eine so genannte Nekrose, sein.

Ein Dekubitus gilt nicht nur als eines der größten Risiken für die Patienten, sondern ist ein großes Problem in der Altenpflege. Man unterscheidet zwischen einem akuten Dekubitus (decubitus acutus) und chronischem Dekubitus (decubitus chronicus). Der akute Dekubitus entsteht bereits nach kurzen Liegezeiten nach ein paar Stunden oder Tagen und ist durch eine oberflächliche Hautschädigung gekennzeichnet. Der chronische Dekubitus entsteht erst nach längerer Liegezeit nach mehreren Wochen oder Monaten der Bettlägerigkeit und zeigt sich als tiefes Geschwür. Und dabei reicht schon das Eigengewicht des Körperteils aus, um einen Dekubitus auszulösen.

Die Behandlung eines Dekubitus gehört in die fachkundigen Hände einer Pflegekraft bzw. eines Arztes. Die Behandlung bzw. Therapie richtet sich nach der Schwere des Dekubitus, wobei die erste Maßnahme immer die sofortige Druckentlastung ist. Damit wird die Durchblutung gefördert und beschädigte Zellen können sich regenerieren.

Einige wichtige Faktoren im Wundmanagement eines Dekubitus sind:

  • Die Lagerung (abhängig von der betroffenen Körperstelle) des Betroffenen.
  • Die Auswahl der passenden Lagerungshilfsmittel.
  • Das Zeitintervall für die regelmäßigen Umpositionierung des Betroffenen (alle zwei Stunden oder sogar kürzer).
  • Die Wundbehandlung (Reinigung, Abdeckung, ggf. chirurgische Entfernung von abgestorbenem Gewebe).
  • Die Verminderung oder Beseitigung von Risikofaktoren (z. B. Mangelernährung, Behandlung von Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma etc.).
  • Die Förderung der Mobilität des Betroffenen.

Jede Behandlung eines Dekubitus muss genauestens dokumentiert werden. Professionell Pflegende verfügen dafür über standardisierte Handlungsleitlinien zur Beurteilung und zum Nachweis des Therapiefortschritts.